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Rasto

Geschlecht:   Rüde
Herkunft:      Teneriffa
geboren:        ca. 2003

vermittelt:     2011

Wir haben Post von Zuhause:

Liebe Frau von Pilgrim,

Ich, Rasto, bin am 11. Juni 2011 von Teneriffa nach Düsseldorf gekommen und wurde per Auto nach Wiesbaden transportiert. Ich war ziemlich aufgeregt, weil ich ja nicht wusste was mich hier erwartet.

Meine Pflegefamilie (4 Woche später haben sie mich adoptiert)  hat mich abgeholt und mir noch abends mit der Schere die ‚Kotbollen’ aus meinem verfilzten Fell geschnitten. Danach wurde ich mit lauwarmem Wasser geduscht, das war echt klasse. Am nächsten Tag ging die ganze Prozedur weiter. Eine Freundin meiner Pflegemama hat mir das Fell geschoren und zwar so kurz, dass ich mir ganz nackt vorkam. Ich war leider so verfilzt, dass es nicht anders ging. Danach wurde ich nochmals geduscht und der Prachthund Rasto war ‚neu geboren’.

Mein Leben war bis vor wenigen Wochen unbeschwert. Lange Spaziergänge mit Frauchen und meiner Hundefeindin Millie (inzwischen Hundefreundin), volle Futternäpfe, Katzen jagen im Garten, pennen auf der Couch, treppauf und treppab rennen und überall dabei sein. Anfang Oktober erfuhr mein Leben eine jähe Wendung. Nicht, dass in meiner Familie was passiert wäre, nein, mit mir selbst ist etwas passiert. Freitags abends haben wir noch einen großen Spaziergang gemacht und samstags früh konnte ich plötzlich kaum noch aufstehen und nur wenige Schritte laufen bis mir meine Hinterbeine eingeknickt sind. Ich war total verzweifelt.

Endlich im Hundeparadies angekommen und nun das…!

Mein Frauchen war sofort mit mir in der Tierklinik und ich musste tagelang (z.T. morgens und abends) gemeine Spritzen über mich ergehen lassen. Montags wurde mir Kontrastmittel gespritzt und ich wurde geröntgt. Ich habe von alledem nichts mitbekommen, weil ich das verschlafen habe. Aber nun weiß ich es genau. Zum Glück kein Bandscheibenvorfall, das hätte wohl meinen Umzug in den Hundehimmel bedeutet weil gleich 3 Wirbel betroffen sind (letzten beiden Brust- und der erste Lendenwirbel) und die Prognose für eine OP sehr ungünstig wäre. Es ist Gott sei Dank ‚nur’ eine Bandscheibenvorwölbung. Noch immer müssen wir regelmäßig zur Kontrolle und dabei gibt’s immer eine doofe Spritze für mich. Aber das nehme ich gern in Kauf wenn ich noch ein paar Jahre hier bleiben darf.

Ich muss jetzt auch immer artig sein, soll nicht rennen, springen, keine Treppen laufen und nur noch kurze Spaziergänge machen. Ich darf mich nur noch im Erdgeschoss des Hauses bewegen und Millie und ich schlafen jetzt nicht mehr bei Mama im Bett sondern auf der Couch weil Mama Angst hat, dass ich aus dem Bett springe oder in einem unbeobachteten Moment die Treppe runtersause. In den ersten Tagen, als ich fast gar nicht laufen konnte, hat meine Familie alle Anstrengungen unternommen, dass ich an allem teilhaben kann.

Mann, das hättet ihr sehen müssen. Aus der Nachbarschaft wurde ein ausgedienter Kinderwagen organisiert, damit ich auch bei langen Spaziergängen dabei sein kann und nicht allein daheim bleiben muss. Aus alten Jeans hat die Mama eine Trageschlaufe genäht, damit ich in den ersten Tagen, als ja wirklich gar nix ging, wenigstens ganz kurze Wege mit Unterstützung laufen konnte um mein Geschäft zu erledigen. Sogar eine Rampe in den Garten wurde gebaut und mit Rollrasen ausgelegt, damit ich weiterhin den Katzen nachschauen kann. Die Couch ist nun immer ausgezogen, aber nicht hochgeklappt, sodass ich nun über ‚2 kleine Stufen’ meinen Lieblingsplatz auf dem Sofa erreichen kann ohne springen zu müssen und davor liegt eine Riesenfußmatte, damit ich nicht immer auf dem Popo lande wenn ich von der Couch auf die glatten Fliesen heruntersteige. Auf den Fliesen konnte ich anfangs überhaupt nicht stehen oder gehen, aber das klappt inzwischen wieder ganz gut.

Brav sein ist nicht immer leicht, aber ich gebe mir Mühe, ich will nämlich noch ein bisschen hier bleiben. Zum Bluttest bin ich übrigens für Freitag angemeldet. 

Ein fröhliches Wau aus Worms sendet Ihnen

Rasto (auch Großer Bär oder Räu-Bär genannt) mit Familie

   

© TSV