Sehr geehrte Frau
von Pilgrim, liebe Unterstützer des TSV Santorini.
Als wir Santos im
Oktober 2010 übernahmen, hatten wir schon beinahe 15 Jahre
Hunde-Erfahrung gesammelt, verfügten also über ein „gewisses Wissen“
bezüglich Hundehaltung und Hundeausbildung. So glaubten wir. Es
wurde uns aber schnell klar, welchen Unterschied es bedeutet, einen
ca. 14-Monate alten, also beinahe ausgewachsenen Rüden zu erziehen,
der wahrscheinlich sein vorheriges Hundeleben überwiegend als
Streuner verbracht hatte oder mit der Hundeausbildung bereits bei
einem 10 Wochen alten Welpen zu beginnen, so wie das bei unserer
verstorbenen Labrador-Mix-Hündin der Fall war.
Wir schätzen, dass
Santos ein Mix aus einem Flat Coated Retriever, was seinen stark
ausgeprägten Jagdtrieb erklären würde, und vielleicht Border Collie
ist. Auch etwas Hovawart könnte mit im Spiel sein.
„Leinenführigkeit“ war ein Fremdwort für ihn. Da Santos mit seinen
anfänglichen ca. 33 kg. in etwa soviel Gewicht hatte wie unsere alte
Hündin, aber doppelt so stark war wie sie, war das eine ziemliche
Herausforderung. Da haben wir so manche Eskapade mit ihm erlebt, als
wir während seiner Ausbildungsphase manchmal das Risiko eingegangen
sind, ihn von der Leine zu lassen. Da gab es auch einige
„Diskussionen“ mit den örtlichen Jagdpächtern. Mittlerweile ist sein
Ausbildungsstand ziemlich gut, auch wenn es vielleicht nicht für
einen Zirkusauftritt reichen würde. Frieden haben wir in der
Zwischenzeit auch mit den Jagdpächtern geschlossen.
Von Anfang an hatte
er viele gute Eigenschaften und war unproblematisch hinsichtlich
Alleinsein im Haus, Autofahren usw.. Obwohl er auf Grund seiner
Größe mühelos alles Essbare von Tisch, Küchenarbeitsplatte, aus dem
meist offenstehenden Vorratsraum usw. ergattern könnte – nichts wird
geklaut.
Santos hat
zahlreiche Verehrer, sowohl zwei- als auch vierbeinige. Er ist
bevorzugter Spielkumpel von vielen Artgenossen. Vermutlich bekommt
er mehr Auslauf als alle Hunde weit und breit und läuft überwiegend
frei, also unangeleint, auf Feld-, Wald- und Wiesenwegen, trifft oft
auf viele Spielkameraden. Sein Jagdtrieb beschränkt sich
mittlerweile darauf, ab und an hinter Eichhörnchen und Katzen
herzurennen, wobei diese „Jagd“ eher in spielerischer Absicht
erfolgt, auch wenn die Verfolgten dieses Spiel nicht verstehen.
Santos ist ein
glücklicher und ausgeglichener Hund. Anfängliche Unsicherheiten sind
kaum noch vorhanden. Er wird von Fremden immer als ein sehr schön
aussehender Hund bewundert: „Er sieht so edel aus“, hören wir oft.
Vor allem aber hat er einen wunderbaren gutmütigen und großzügigen
Charakter und sehr gutes Sozialverhalten. Ein paar Marotten hat er
noch, aber wir können uns damit gut arrangieren.
Trotz aller
Anstrengungen, die seine Ausbildung uns abverlangte, würden wir ihn
nicht mehr missen wollen, und und wir sind bemüht, ihm weiterhin ein
möglichst glückliches Hundeleben zu schenken.
Familie Sheehan
Eppstein-Ehlhalten
in Oktober 2012 |